Leitfaden - Initiierung
Bei allen dokumentierten autonomen Projekten kommt der Anstoß von einer einzelnen Frau oder einer kleinen Gruppe von Frauen, die – oft angeregt durch andere Beispiele oder, wie bei den frühen autonomen Projekten, im Zuge von Auseinandersetzungen über städtische Umstrukturierungsprozesse (Häuserkampf) – die Idee hat bzw. haben, ein Frauenwohnprojekt zu realisieren. Initiatorinnen erfolgreicher Projekte – insbesondere von Projekten für Alleinerziehende oder für ältere/alte Frauen – waren und sind jedoch auch Gleichstellungsbeauftragte von Kommunen oder anderen (z. B. kirchlichen) Einrichtungen. Gelegentlich sind auch Architektinnen unter den Initiatorinnen zu finden, die ihre aus der Kritik am vorherrschenden Wohnungsbau heraus entwickelten Alternativ-Konzepte umsetzen wollen. Das gilt insbesondere bei Projekten des frauengerechten Wohnungsbaus.
Sobald sich nach ersten Auftaktveranstaltungen eine Gruppe von Interessierten gefunden hat, sollten, um spätere Frustrationen oder gar ein Auseinanderbrechen der Gruppe zu vermeiden, möglichst frühzeitig grundlegende Fragen geklärt werden. Entwickelt werden sollte
- ein soziales Konzept, in dem die Grundzüge des Zusammenlebens vereinbart werden,
- ein Nutzungskonzept, in dem Grundlagen für die baulichen Aspekte festgelegt werden und
- ein organisatorisches Konzept, in dem die rechtlichen und finanziellen Grundlagen festgelegt werden.
Unsere Hinweise in dem Leitfaden (siehe Download) richten sich prinzipiell an alle Initiatorinnen und Gruppen, allerdings sind nicht alle Punkte für alle Projekttypen gleich bedeutsam.