Arche Nora Hamburg, Kleine Bergstraße
Wohnprojekte für Frauen (nicht nur) im Alter
Hamburg
2008
2012
info[at]archenora.de
Projekt eines Vereins älterer Frauen mit Multiplikatorinnenzielsetzung
Arche Nora. Neue Lebens- und Wohnformen für Frauen auch im Alter e. V., gegründet 1995, aus einer Initiative dreier Frauen.
Mietwohnungen einer Bestandsgenossenschaft
Beata Huke-Schubert, Hamburg
Beata Huke-Schubert, Altonaer Spar- und Bauverein eG
Viertes Projekt des Vereins Arche Nora e. V., erstellt im Rahmen des Neubaus von 54 Genossenschaftswohnungen, in dem Menschen aller Generationen in unterschiedlichen Wohnformen zusammenleben, darunter in einer Pflege-Gemeinschaft für Demenzkranke, sowie einer Baugemeinschaft von Familien.
Neubau von 13 2-Zimmer-Mietwohnungen mit 48, 54 bzw. 57 m² Wohnfläche.
Ein 26 m² großer Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, ausgestattet mit einer Küchenzeile, einem separaten WC und einer ebenerdigen Terrasse. Der Gemeinschaftsraum kann auch als Gästezimmer genutzt werden. Darüber hinaus gibt es eine große Dachterrasse. Der Raum und die Dachterrasse stehen ausschließlich Frauen der Arche Nora zur Nutzung zur Verfügung.
Die Miete ist gestaffelt und richtet nach dem Einkommen der Bewohnerinnen. Anfangsmiete 5,70, 6,30 oder 6,90 €/qm, kalt.
Förderung durch Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus dem Programm "Energieeffizient Bauen". Kredite und Baukostenzuschüsse der IFB Hamburg aus den Programmen "Mietwohnungsbau 2010" und "Baugemeinschaften 2010".
Der Verein war zunächst angetreten mit dem Ziel, v. a. alternative Wohnmöglichkeiten für ältere/alte Frauen, „weibliche Singles“, zu schaffen. Inzwischen werden generationenübergreifende Frauenwohnprojekte angestrebt, jedoch nach wie vor mit dem Schwerpunkt auf Wohnen im Alter.
13 alleinstehende Frauen, die zum Zeitpunkt des Bezugs zwischen 56 und 73 Jahre alt waren.
Das Projekt soll älteren Frauen ermöglichen, im vertrauten sozialen Umfeld und mit gegenseitiger Unterstützung weitgehend unabhängig und selbst bestimmt zu leben und zu wohnen. Ziel ist es, die individuellen Folgen des Alleinwohnens, wie z. B. Vereinsamung, Ausgrenzung und Isolierung älterer Frauen aufzuheben und gesellschaftlich beispielhafte Modelle in Form von Hausgemeinschaften zu entwickeln, die die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Frauen berücksichtigen, die gegenseitige Solidarität fördern, aber auch durch gemeinsame Aktivitäten das Leben bereichern.
Da alle Projekte vom Verein Arche Nora initiiert und begleitet werden, ist bereits eine grundlegende Einflussnahme gegeben. Es finden sich jeweils im Vorfeld der Planung und Umsetzung Interessentinnengruppen, aus denen sich die künftigen Hausgemeinschaften herausfiltern.
Gemeinsam mit der Architektin konnten die Bewohnerinnen ihre Wohnungen gestalten. So hatten sie Einfluss auf die Verteilung der Wohnungen sowie Bad- und Kücheneinrichtung, auf Wandfarbe, Fliesen und Fußböden.
Das Projekt ist Teil des Wohnquartiers Hamburg-Altona Altstadt. Der Bus hält fast vor der Tür, außerdem gibt es in der Bergstraße eine Vielzahl von Geschäften. Vieles für den täglichen Bedarf ist sehr gut zu Fuß zu erreichen.
Das Gebäude wurde mit 3 Stockwerken plus Staffelgeschoss gebaut. Die Wohnungen der Arche Nora sind barrierefrei und haben alle einen Südbalkon.
Begrünter Innenhof, zur Nutzung aller BewohnerInnen der Anlage.
Tiefgarage mit ca. 35 Stellplätzen, Alle Wohnungen im KfW Effizienzhaus 70 Standard nach EnEV 2009 errichtet.
1991: Erste Treffen der Initiatorinnen
1995: Eintrag ins Vereinsregister
1993: Beginn der Planung Zeisewiese
Frühjahr 2005: Fertigstellung Hamburger Hochstrasse
2007: Regelmäßige Treffen der neuen Gruppe
2008: Fertigstellung und Bezug Friedrichsberg. Zusage Grundstück und Planungsbeginn Kleine Bergstraße
2012: Bezug des dritten Projekts, Kleine Bergstraße
Der Verein hat bisher drei Projekte realisiert und ein weiteres in Planung. Unter dem Druck geänderter Förderbedingungen hat er außerdem inzwischen seine Zielgruppe modifiziert.
• Begründung von neuen Lebens- und Wohnformen von Frauen auch im Alter
• Selbstbestimmung von Frauen
• Planung durch eine Architektin, teilweise mit Beteiligung der Nutzerinnen
• Teilweise Selbstverwaltung
• Multiplikation der Projekte und Unterstützung anderer Projekte
• Gemeinschaftlichkeit und gegenseitige Unterstützung innerhalb der Projekte
• Soziale Netze/Nachbarschaften auch außerhalb des Wohnprojektes
• Barrierefreiheit
• Gemeinschaftsräume und -freiflächen
• Gute Infrastruktur- und ÖPNV-Anbindung
Arche Nora Hamburg, St. Pauli|36
Arche Nora Hamburg, Friedrichsberg|37
Arche Nora e. V., Website: www.archenora.de (Zugriff Oktober 2008)
Arche Nora. Neue Lebens- und Wohnformen für Frauen auch im Alter e. V. (1995): Projektvorstellung (Festschrift zum 5-jährigen Geburtstag), Hamburg
Huke-Schubert, Beata/Neitmann, Iris (1997): Wohnquartier Zeisewiese. Planung
mit NutzerInnen: Zwischenbericht. Hamburg, o. S.