Village e. V. – Altersgerechtes Leben für Lesben und Schwule und ihre FreundInnen (Village-Haus, in Planung)
Wohnprojekte für Frauen (nicht nur) im Alter
Berlin
2001
Lesbisch-schwules Altersprojekt
Verein Village e.V.
Kooperation mit Genossenschaft (geplant) und Private EigentümerInnen (WEG)
Dipl.-Ing. Chrisian Hamm (geplant)
Projektdaten
Projektiert sind ein gemeinschaftliches Wohnprojekt als MieterInnenhaus des Village e. V. sowie ein EigentümerInnenhaus als Baugruppenmodell mit individuellen Eigentumswohnungen auf dem gleichen Grundstück. Die Projektentwicklung für das Village-Haus ist soweit fortgeschritten, dass jederzeit mit dem Bau begonnen werden kann.
Ein Finanz- und Wirtschaftlichkeitskonzept entwickelt, Kreditzusagen von Banken liegen vor. Es fehlt jedoch noch das benötigte Eigenkapital in Höhe von 680.000 €. Dieses soll durch Spenden, Privatdarlehen, Bürgschaften, Schenkungen und MieterInnendarlehen beschafft werden. Durchgeführt wird unter anderem eine von der GLS-Bank verwaltete Spendenaktion „1 m² für Village e. V.“.
Z. Zt. werden Verhandlungen für einen Kooperationsvertrag mit einer Genossenschaft geführt, um das Village-Haus bis Ende 2010 umzusetzen.
Als Genossenschaftsmodell sind die zukünftigen MieterInnen des Village-Hauses GenossInnen der Genossenschaft. Um das notwendige Eigenkapital zum Bau des Hauses stellen zu können, muss jede/r zukünftigen BewohnerIn durchschnittlich für ca. 20.000 € Genossenschaftsanteile zeichnen. Für gemeinnützige Räumlichkeiten, wie Pflegewohngemeinschaft (300 m²), Vereinsräume für Village e. V. (100 m²) und zwei Wohnungen für einkommensschwache MieterInnen (2x50 m²) sammelt der Verein Spenden für ca. 1.000 Genossenschaftsanteile zu je 250 €.
Das Konzept für das Village-Haus richtet sich in erster Linie an Lesben und Schwule, die ihr Alter noch aktiv mitgestalten möchten. Z. T. machen sich schon relativ junge Lesben und Schwule Gedanken zu diesem Lebensabschnitt.
Village e.V. ist ein gemeinnütziges Projekt, das sich für die Belange alter Lesben und Schwuler einsetzt. Ziel der Initiative ist es, die Lebenssituation alter Lesben und Schwuler zu verbessern und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, wie auch der Betroffenen für dieses Thema zu fördern. Da viele Lesben und Schwule auf einen anderen persönlichen Lebensentwurf zurückblicken als weite Teile der heterosexuellen Bevölkerung, die meisten von ihnen ein anderes soziales Leben geführt haben, ist die Vorstellung, irgendwann einmal auf einen Pflegeplatz in einem heterosexuell geprägten Pflege- oder Altersheim angewiesen zu sein, für viele Betroffene nur schwer erträglich. Denn Lesben und Schwule haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Freiheiten und Selbstverständlichkeiten erkämpft, auf die Frau/Mann nicht mehr verzichten kann und will. Village e. V. will dazu beitragen, dass diese Freiheiten nicht in der Pflegesituation unter sozialem Druck preisgegeben werden müssen und zu neuen, angstfreien Lebensperspektiven im Alter beitragen.
Das Konzept des Village-Hauses ist es, Gemeinschaft und individuelle Freiheit, Unabhängigkeit und Solidarität in der Wohnsituation alter Lesben und Schwuler zu vereinen. Im eigenen Haus sollen Servicewohnen und Pflegemöglichkeiten angeboten werden.
Es werden keine speziell Frauen vorbehaltenen Räume vorgesehen, sondern das Leben miteinander steht im Fokus der Arbeit. Trotzdem kann es auch reine Frauen- oder Männerveranstaltungen geben. Es handelt sich um eine eher undogmatische Herangehensweise, alles kann, nichts muss!
Der Arbeitskreis Pflege bei Village e. V. bietet eine Beratungsmöglichkeit für pflegebedürftige Lesben und Schwule und pflegende Angehörige zu allen Fragen rund um die Pflege.
Nach der Verwirklichung des Wohnprojektes hat sich der Verein als nächstes Ziel die Gründung einer Stiftung vorgenommen.
Das Wohnprojekt wird vom Verein Village e. V. geplant.
Das geplante Village-Haus soll nördlich des Nollendorfplatzes errichtet werden.
Der Entwurf sieht eine 6-geschossige Baulückenbebauung mit großzügigen Glasflächen vor.
2001: Gründung des Vereins Village e. V.
Ende 2005: Entschluss des Vereins, nach 3 Jahren vergeblicher Investorensuche, die Umsetzung selbst in die Hand zu nehmen
November 2007: Kooperationsvereinbarung mit dem Pflegezentrum Haus Asta Nielsen über die Pflegeetage
Januar 2008: Eröffnung der Village-Pflegeetage
2010: Zum Jahresanfang soll der Kooperationsvertrag mit einer Genossenschaft unterzeichnet werden, die anschließend das vorgesehene oder ein anderes Grundstück zum Bau des Village-Hauses erwirbt. Der Baubeginn ist für dasselbe Jahr geplant
Umsetzung feministischer Planungsprinzipien im Projekt
• Wohnungen/Lebensraum für frauenliebende Frauen jenseits heteronormativer Strukturen
• Gemeinschaftsräume
• Ermöglichung lesbischer Lebensweise auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
• solidarische Finanzierung (angestrebt)
Der Verein Village e. V. hat zum Jahresende 2011 seine Arbeit eingestellt.
Die Village-Pflegeetage|41
Tagesspiegel Archiv, Website: www.tagesspiegel.de/berlin/Asta-Nielsen-Haus;art270,2456051 (Zugriff Oktober 2008)
Village e. V. (o. J.): Flyer
Village e. V., Website: www.village-ev.de (Zugriff September 2008)