Wohnen für Alleinerziehende
Wohnprojekte für Alleinerziehende
Frankfurt/Main
1993
1995
info[at]kramm-strigl.de
Von einem Bauträger initiiertes Projekt für Alleinerziehende, Wohngemeinschaften und Familien
Ein privates Wohnungsbauunternehmen
Walter & Walter, Frankfurt a. Main
Rüdiger Kramm, Darmstadt
Sozialer Wohnungsneubau mit einer Gesamtwohnfläche von 7.340 m².
100 Wohneinheiten mit 45 m² bis 105 m²
Gemeinschaftsräume und eine privat betriebene Kindertagesstätte im Erdgeschoss. In das Projekt integriert wurden auch einige Ladenlokale. Eine Tiefgarage bietet 108 Stellplätze.
Kosten pro m² Wohnfläche (inkl. Tiefgarage): 2.670 DM.
Anfangsmiete (1995): ca. 8,50 DM pro m² (Bruttokaltmiete).
Mischfinanzierung mit Förderung im 1. Förderweg.
Alleinerziehende, Wohngemeinschaften und Familien.
Aufgabe des Projekts ist es, nutzungsneutralen, für Alleinerziehende und Wohngemeinschaften bzw. Familien – unter Berücksichtigung der städtebaulichen Gesamtsituation – geeigneten Wohnraum anzubieten.
Es war geplant, einige Sozialwohnungsberechtigte schon vorher zu bestimmen, die über Kenntnisse der Waldorfpädagogik verfügen und an der Entwicklung eines pädagogischen Konzepts sowie einer Konzeption der Selbstverwaltung des Kinderhauses und der Wohnanlage mitwirken können. Dieses Konzept konnte jedoch letztlich nicht umgesetzt werden.
Die Wohnanlage liegt in einem nördlichen Vorort Frankfurts auf einem ehemaligen Industriegelände in einer Sackgasse, unmittelbar an der Niddaaue.
Sie besteht aus fünf klar gegliederten Zeilenbauten, 3- bis 4-geschossig plus Staffelgeschoss, nord-süd-orientiert.
Zwischen den Gebäudezeilen liegen halböffentliche Bereiche und Mietergärten sowie die Tiefgarage. Im Erdgeschoss befinden sich eine Kindertagesstätte und Räumlichkeiten für Läden, Praxen, Büros und ein Verwaltungsbüro. Die Erschließung der Gebäude erfolgt von der Anliegerstraße aus über Wohnwege an der Nordseite der Zeilen. Die Treppenhäuser sind vorgesetzt und verglast.
Die auf einem Modulsystem basierenden Grundrisse sind sehr vielfälig kombinierbar. Alle Wohnungen verfügen über eine Terrasse, Balkon oder „Glashaus“, die in einem vorgesetzten Konstruktionsgerüst je nach Bedarf realisiert werden können. Die EG-Wohnungen haben eine Terrasse und einen kleinen Garten.
Die an die Wohnwege grenzenden Gärten sind privat, doch bietet das unmittelbar angrenzende Naherholungsgebiet reichlich Platz für Spiel und Sport und ist über die verkehrsarme Straße und Fußwege gefahrlos zu erreichen.
Passive Sonnenenergienutzung und Niedrigenergie-Bauweise.
1993: Baubeginn
1995: Fertigstellung
• jeweils zwei Wohneinheiten können zu einer Wohngemeinschaft gekoppelt werden (Modell „Optionales Wohnen“)
• unterschiedliche Wohnungstypen
• Gemeinschaftsraum als „Allraum“
• Wohnküchen mit übersichtlichem, transparentem Übergang zum Aufenthaltsraum (Durchwohnen)
• gleich große, nach Süden orientierte Individualräume für jede Person
• schaltbarer Raum zur gemeinschaftlichen Nutzung
• natürlich belichtete Bäder
• Kinderbetreuungsmöglichkeiten und weitere Infrastruktureinrichtungen im Projekt
• autofreie halböffentliche Freiräume
Bott, Helmut/Haas, Volker v. (1996): Verdichteter Wohnungsbau. Stuttgart/Berlin/Köln
Stamm-Teske, Walter (1996): Preiswerter Wohnungsneubau: 1990-1996; eine Projektauswahl Deutschland. Düsseldorf, S. 78-81
Weiß, Klaus-Dieter (1995): Urbane Wohnsortimente – drei Beispiele. In: Bauwelt. (1995) Heft 28, S. 1572-1583