FrauenWohnen im Atrium

Projekttyp:

Wohnprojekte für Alleinerziehende

Standort:

Espelkamp

Projektierungsbeginn:

1996

Fertigstellung/ Erstbezug

1998

Kontakt:

kontakt[at]hexenhaus-espelkamp.de

www.hexenhaus-espelkamp.de

Schwerpunkte:

Projekt für Frauen in Krisensituationen mit Beratungsangeboten, realisiert im Rahmen eines größeren Neubauprojekts

Das größere Kinderzimmer geht zum Balkon
Projektbeteiligte:
Initiatorin:

Verein „Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V.“

Eigentum:

Aufbaugemeinschaft Espelkamp (Wohnungsbaugesellschaft)

Architektur:

Architekturbüro der Aufbaugemeinschaft, Espelkamp

Kooperation:

Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V.

Umfang:
Projektumfang:

Das Projekt wurde realisiert im Rahmen eines größeren Bauvorhabens mit sieben Wohnungen für allein erziehende Frauen, 22 Wohneinheiten für ältere Menschen und einer Büroeinheit.

Wohnungen:

Sechs der Wohnungen für Alleinerziehende sind 76 m² groß, eine Wohnung hat 48 m².

Gemeinschaftsflächen:

Ein Gemeinschaftsraum mit 45 m² (vermutlich für das Gesamtprojekt).

sonstige Flächen:

Das Büro für den Verein „Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V.“

Kosten/Mieten:

Baukosten: 2.200 DM/m² Wohnfläche.

Anfangsmiete (1998): 8,35 DM/m² Wohnfläche (1. Förderungsweg), 11,25 DM/m² Wohnfläche (2. Förderungsweg).

Miete des freifinanzierten Gemeinschaftsraums: 15,52 DM/m².

Finanzierung:

Die Wohnungen sind im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus (1. und 2. Förderungsweg) gefördert. Für die Alleinerziehenden sind überwiegend Wohnungen des ersten Förderungswegs vorgesehen. Um die Bewilligungsmiete des Sozialen Wohnungsbaus einzuhalten, musste die Eigentümerin einen Aufwandsverzicht von 100.000 DM und einen befristeten Mietverzicht von 1,60 DM je m² Wohnfläche leisten.

Ziele/Motivation:
Zielgruppen:

Allein stehende wohnungslose Frauen oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, insbesondere Spätaussiedlerinnen.

Zielsetzungen:

Ziel der Kooperation zwischen der Aufbaugemeinschaft Espelkamp, einem Unternehmen mit 50 % Landesbeteiligung, und dem Verein „Hilfe für Frauen in Krisensituationen e. V.“ ist es, bezahlbaren Wohnraum für Frauen, die sich in Notlagen befinden, zu schaffen. Durch begleitende Beratungsangebote im Sinne einer bedarfsorientierten Hilfe sollen die betroffenen Frauen stabilisiert und langfristiges Wohnen ermöglicht werden.

Durch die Mischung unterschiedlicher Wohnmodelle und Bewohnerinnengruppen, wie allein erziehende Frauen und ältere Personen, sollen vorbildhafte Lernprozesse in Gang gesetzt und eine überproportionale Konzentration allein erziehender Frauen vermieden werden.

Weitere 15 bis17 Wohneinheiten sind in Espelkamp und im Norden des Landkreises Minden/Lübbecke geplant.

Partizipation:

Bewohnerinnenbeteiligung bei der Neu- bzw. Umgestaltung der Freiflächen und des Gemeinschaftsraums.

Architektur/Städtebau:
Lage:

Das Projektgrundstück liegt unmittelbar an der Haupteinkaufsstraße im Zentrum der Kleinstadt Espelkamp. Hier wurde ein ursprünglich mit zwei Zeilenbauten aus der Nachkriegszeit bebautes Grundstück neu bebaut.

Gebäude:

Der 4 1/2-geschossige Neubau ist in Atriumform gebaut. Der Baukörper schließt den bereits vorhandenen städtischen Platz. Die Rückseite des Gebäudes orientiert sich zu einer offenen Grünfläche hin, die von den Bewohnerinnen und dem Verein gestaltet werden kann.

Die Wohnungen für die allein erziehenden Frauen befinden sich im 1. bis 3. Obergeschoss jeweils an den Eckpunkten des Gebäudes in unmittelbarer Nähe der Treppenhäuser, die zu den Grünflächen hin orientiert sind. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über verglaste Laubengänge, die als halböffentliche Räume dienen und als Fläche für Kommunikation und Spiel genutzt werden können. Alle Wohnungen entsprechen in ihrer Größe den Förderungsrichtlinien und weisen ein Zimmer mehr auf, als in den Richtlinien gefordert wird. Die individuellen Zimmer sind alle gleich groß, so dass ein Austausch der Nutzungen möglich wird. Die Küche ist dem Gemeinschaftsraum zugeordnet, wobei auf eine Sichtbeziehung Wert gelegt wird. Die Küchen haben entweder einen Essplatz oder eine direkte Zuordnung zum Essplatz im Gemeinschaftraum.

Bad und WC sind getrennt. Der WC-Raum ist vergrößert und kann als Mini-Bad genutzt werden.

Außenanlagen:

Die Wohnungen haben Sichtbeziehung zu den Spiel- und Kommunikationsflächen im Außenbereich.

Chronik

1996: Planungsbeginn Frauenwohnprojekt

1998: Fertigstellung

Umsetzung feministischer Planungskonzepte im Projekt

• Schaffung von Wohnraum für Frauen in prekärer Lebenssituation

• Betreuungsangebot im Haus

• Kommunikationsareale im Außenbereich

• ausreichend Spielflächen, die von den Wohnungen aus einsehbar sind

• gleich große Individualräume

• Sichtbeziehung zwischen Küche und Gemeinschaftswohnraum

• Kinderzimmer nahezu so groß wie Wohnzimmer

• von allen MieterInnen nutzbarer Gemeinschaftsraum

• Gästewohnung

Quellen: